Israel - Deutsche Projektionen

Israel - Deutsche Projektionen

Veranstalter
Zentrums für Israel-Studien
PLZ
80539
Ort
München
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
27.05.2024 - 28.05.2024
Deadline
25.02.2024
Von
Ghilad Shenhav, Jüdische Geschichte und Kultur, Ludwig Maximilian University of Munich

Im Rahmen der Konferenz Israel: Deutsche Projektionen, untersuchen wir, wie Israel in Deutschland heute und im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts wahrgenommen und imaginiert wurde und wird. Wir laden junge Wissenschaftler/innen ein, Abstracts einzureichen, die sich mit der Vorstellung von Land und Staat Israel im deutschen Diskurs beschäftigen.

Israel - Deutsche Projektionen

Seit den tragischen Ereignissen vom 7. Oktober befindet sich Israel in der größten Krise seit seiner Gründung im Jahr 1948. Die Krise in Israel und der Krieg in Gaza haben weltweit und insbesondere in Deutschland eine außergewöhnliche Aufmerksamkeit erfahren. Das Gespräch über Israel führt jedoch auch zu vielen Missverständnissen und ist nicht selten von Vorurteilen geprägt. Die aktuellen Ereignisse zeigen, wie wichtig eine breite und ausgewogene Diskussion gerade für die Wissenschaft ist. Das betrifft nicht nur die aktuellen Ereignisse, sondern auch die allgemeinere Frage, wie Israel aus deutscher Sicht wahrgenommen wird. Im Rahmen der Konferenz Israel: Deutsche Projektionen, die von der Abteilung für Jüdische Geschichte und Kultur und dem Zentrum für Israel-Studien an der Ludwig-Maximilians-Universität München organisiert wird, untersuchen wir, wie Israel in Deutschland heute und im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts wahrgenommen und imaginiert wurde und wird. Die Konferenz wird Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen Geschichte, Philosophie, Literatur, Soziologie und Medienwissenschaft zusammenbringen, um die verschiedenen deutschen Projektionen von Israel aus einer interdisziplinären Perspektive zu betrachten. Die zweitägige Konferenz umfasst Panels mit führenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Workshop-Sitzungen im Bereich der Israel-Studien. Damit möchten wir gerade auch Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern die Möglichkeit geben, ihre Arbeiten vorzustellen und konstruktives Feedback von den erfahrenen Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu erhalten.

Ziel der Konferenz ist es, einen offenen Diskurs zu fördern und Forschungslücken zu füllen. Die deutsch-jüdischen und deutsch-israelischen Beziehungen erfahren nicht nur in der breiteren Öffentlichkeit, sondern auch in der Wissenschaft viel Aufmerksamkeit. Dennoch gibt es kaum fundierte strukturelle Untersuchungen zu der Frage, wie das Land Palästina/ Israel und ab 1948 der Staat Israel aus Deutschland wahrgenommen und imaginiert wurden. Dieser Konferenz liegt die These zugrunde, dass es im deutschsprachigen Raum eine ständige Diskussion über Israel als Ideal und über Israel-Palästina als konkreten Ort im Nahen Osten gibt. Im Laufe der modernen Geschichte haben sich das Konkrete und das Ideale auf vielfältige Weise miteinander vermischt. Im 19. Jahrhundert zum Beispiel erforschten die Vertreter der Wissenschaft des Judentums, das biblische Eretz Israel, besuchten aber auch das Heilige Land und passten ihre Schriften entsprechend an. Im frühen 20. Jahrhundert stellte sich Theodor Herzl in Palästina in Altneuland eine utopische Gesellschaft vor, die allen europäischen Standards entsprach. Im 21. Jahrhundert beschreiben erfolgreiche deutsch-jüdische Autoren wie Maxim Biller und Olga Grjasnowa Israel ohne jeden Sinn für Heiligkeit als einen realistischen und manchmal sogar nihilistischen Ort.

Im Rahmen des ersten Konferenztages laden wir junge Wissenschaftler/innen (Doktorand/innen und frühe Postdocs) aus verschiedenen Disziplinen wie Geschichte, Politikwissenschaft, Kulturwissenschaft, Literatur und Philosophie ein, Abstracts einzureichen, die sich mit der Vorstellung von Land und Staat Israel im deutschen Diskurs beschäftigen. Die Abstracts sollten ca. 350 Wörter lang sein und einen kurzen CV enthalten. Die Deadline für Bewerbungen ist der 25.02.2024.

Das Zentrum für Israel-Studien wird die Reisekosten innerhalb Deutschlands und den Aufenthalt in München für die Teilnehmer/innen des Workshops übernehmen.

Bitte senden Sie Ihre Abstracts an: ghilad.shenhav@lmu.de

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